November 2024
Deutscher Raumfahrtchef Dr. Walther Pelzer setzt mit DLR-Delegation einen Besuchsschwerpunkt bei HPS-Gruppe
Bei der traditionellen Delegationsrunde des DLR am Eröffnungstag der Space Tech Expo in Bremen setzte der Chef der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, Dr. Walther Pelzer, einen wohlbeachteten Schwerpunkt bei den KMU der deutschen Raumfahrtindustrie. Besonderes Augenmerk galt hier der Innovationsschmiede HPS. Und diese war gleich in Gruppenstärke vertreten: mit HPS Deutschland (München), HPS Rumänien (Bukarest) und dem Joint Venture-Unternehmen HPtex (Münchberg, Deutschland).
Firmenchef Ernst K. Pfeiffer betonte unter Verweis auf wegweisende Antennen-Projekte wie HERA und EUCLID die gewonnene deutsche Führungsposition bei den Spezialantennen für Raumfahrtmissionen. Ebenso führend positioniert sich HPS auch im kommerziellen Bereich über das Erfolgsprojekt des Bremssegels ADEO, mit dem die neue 5-Jahresregel für den Satellitendeorbit eingehalten werden und die Satelliten damit startgenehmigungsfähig bleiben.
In seiner Funktion als Sprecher der deutschen Raumfahrt-KMU stellte Ernst Pfeiffer auch bei dieser Gelegenheit mit Nachdruck heraus, welch enorme Bedeutung den fähigkeitsfördernden Technologieprogramme von DLR und ESA für den Mittelstand als Innovationsrückgrat der Branche zukommt. Unersetzbar, so Pfeiffer, ist die punktgenaue Förderung der Technologiefähigkeit von KMU über dezidierte Wettbewerbsräume, die für KMU reserviert bleiben.
Livedemonstrationen z.B. von einem Funktionsmodelle des ADEO-Bremssegels oder eines skalierten Modells eines entfaltbaren großen Antennenreflektors, ergänzt um Produktdemonstrationen von HPS-Rumänien (z.B. Radiator) und aus der MESH-Produktion von HPtex (z.B. Ka-band Mesh Sample für den Einsatz bei der Copernicus Mission CIMR) rundeten das Besuchsprogramm ab.
November 2024
Neues Labor für die Mesh-Forschung bei HPS
Die Münchner Raumfahrtschmiede HPS ist Joint-Venture Partner der Iprotex-GmbH; beide sind zu gleichen Teilen am gemeinsamen Unternehmen HPTEX in Münchberg nahe Bayreuth beteiligt. Hier entsteht für Anwendungen wie etwa kleine und große entfaltbare Weltraumantennen maßgeschneidert und von höchster gleichbleibender Qualität das flexible Reflektormaterial „MESH“.
Der Markt für Mesh ist unter wenigen Beteiligten weltweit aufgeteilt. Um hier zu bestehen, ist kontinuierliche Fortentwicklung eine unverzichtbare Voraussetzung. HPS hat deshalb vor kurzem in den Räumlichkeiten der Münchner Zentral an der Hofmannstraße ein eigenes Mesh-Forschungslabor eingerichtet. Das Startteam von zwei Spezialisten wird derzeit um eine weitere Ingenieurposition erweitert. Die anfängliche Ausstattung des Labors für die Weiterentwicklung und Optimierung von HPTEX-Mesh ließ sich HPS schon 50.000 Euro kosten; investiert wurde unter anderem in ein Mesh Tension Jig (Dehnungsprüfstand) inkl. HD Kamera System. Darüber hinaus wurde für weitere 50.000 Euro der gesamte Basement-Trakt des Gebäudes Assembly-fähig gemacht, sodass auch ADEO Bremssegel dort in Serie gefertigt werden können.
Individueller Service wird bei HPS großgeschrieben, so findet im neuen Labor auch Auftragsforschung, z.B. in einem Projekt namens VMESH statt, in dessen Rahmen ein Mesh für die sehr hohen Frequenzen im V-Band entwickelt wird. Einzigartig auf dem Markt ist auch die Fähigkeit des Labors zur Durchführung mehrfach iterierter Prozesse zur Messung der Dehnbarkeit von Antennen-Meshes.
Darüber hinaus ist HPS Europas einziger Anbieter für große entfaltbare Antennen-Subsysteme mit eigener Mesh-Fertigung. Das Leuchtturm-Projekt des Unternehmens ist dabei die ESA Copernikus Mission CIMR. Zudem bedient HPTEX auch mit Unterstützung des neuen Labors im Hause HPS Kunden aus aller Welt, darunter aus Europa, den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten, aus Südkorea, Singapur und Taiwan. Die Fertigung des Meshes findet bei HPTEX selbst statt.