Oktober 2024
HERA auf dem Weg: Europa schreibt mit HPS-Antenne ein neues Kapitel Raumfahrtgeschichte
Am Montag, den 7. Oktober 2024 startete in Cape Canaveral, Florida, an Bord einer Falcon 9 von SpaceX mit dem Satelliten HERA die Mission, mit der Europa Science Fiction auf die Plätze verweisen wird. Nach rund drei Jahren Flug in die Tiefen des Alls wird der Satellit 2027 beginnen, die Folgen des Einschlags der amerikanischen DART-Mission zur Ablenkung der Flugbahn des Asteroiden Dimorphos genau zu dokumentieren.
Ein zentrales Element des HERA-Satelliten ist das X-Band System aus dem Hause des deutschen Antennenspezialisten HPS (München): eine komplette Antenne mit 1,2 Metern Durchmesser aus hoch stabilen Kohlefasern, hoher Eigenfrequenz bei gleichzeitig guter Reflektivität und zudem von extrem geringem Gewicht. Für HPS, mit den Erfahrungen aus seinen großen Antennenprojekten z. B. der Missionen Euclid (ESA, direkter Auftraggeber TAS-SP) und Heinrich-Hertz (DLR, direkter Auftraggeber TESAT/OHB) ist die Antenne ein bewährtes Technologie-Terrain. Nichtsdestoweniger spielt die HPS-Antenne als einzige Verbindung für die wissenschaftlichen Daten zwischen Satellit und Erde eine enorm wichtige Rolle für die gesamte Mission.
Mit einer Gesamtmasse von nur 7,5 kg ist sie im Prinzip eine vergrößerte Version des Modells, das HPS für das Euclid-Observatorium der ESA gefertigt hatte, welches bereits 1,5 Millionen km von der Erde entfernt arbeitet n wird. Die Antenne von Hera wird jedoch noch viel größere Entfernungen als Euclid abdecken müssen, da sie bis maximal über 400 Millionen km weit senden und empfangen wird. Um das leisten zu können, verstärkt die High Gain Antenna von HPS ihr Signal um mehr als das 4000-fache, um die Erde zu erreichen, fokussiert auf nur ein halbes Grad, so dass sich das gesamte Raumschiff bewegt, um sich auf seinen Heimatplaneten auszurichten.
Für Flug und Mission ist die High-Gain-Antenne an der Außenseite des Raumfahrzeugs angebracht. Sie wird dort vor den extremen Temperaturen im Weltraum mit einem Kapton-Germanium-Sonnenschutz thermisch isoliert, während die Funkwellen weiterhin durchgelassen werden. „Als Ingenieure sind wir zwar dafür bekannt, im Umgang mit den Herausforderungen an unsere Technik jederzeit auf Fakten konzentriert und cool wie Mr Spock zu bleiben; wenn es aber dann tatsächlich soweit ist, dass Europa mit unserer Antenne Raumfahrtgeschichte schreibt, dann dürfen auch wir einmal sehr stolz und emotional sein“, sagte Ernst K. Pfeiffer, CEO von HPS.
Auch HPS-CTO Paolo Zolla war ergriffen vom Start, den er direkt am Cape Canaveral in den USA verfolgte: „Der Start war schon seit unserer Ankunft in Florida aufregend, als uns der Polizist am Flughafen sagte, dass bald ein großer Hurrikan kommen würde. Am Tag des Starts regnete es sehr stark und der Wind wehte sehr stark. Wir dachten, der Start könnte abgesagt werden. Aber dann, wenige Minuten vor dem Start, hörte der Regen auf und der Wind ließ nach. Der Startleiter sagte: „Wir können starten!
Der Start der Falcon 9 war ein dramatischer Anblick. Die neun Triebwerke zündeten und hoben die Rakete langsam an, bevor sie schnell beschleunigte und eine Spur aus Flammen und Rauch hinterließ. Der Boden rumpelte, als die Rakete in den Himmel aufstieg. Zu sehen, wie sie mit der HERA-Sonde und ‚unserer‘ Antenne an Bord über den Wolken verschwand, hinterließ einen bleibenden Eindruck – eine Mischung aus Stolz und dem Gefühl, Teil einer außergewöhnlichen Mission zu sein.“
August 2021
HPS receives final GO to build HERA antenna which is to broadcast deep space showdown in 2024
The first defense mission of planet Earth against asteroid aggressors from space will be broadcasted live through an antenna in deep space built by Munich-based aerospace company HPS. It prevailed in two competitive preliminary design phase contracts within Europe. Experts are convinced that the HPS model offers the highest possible signal stability thanks to its extreme resistance to deformation in orbit and OHB Bremen, prime of the ESA mission, submitted this week the respective „Approval to proceed“ (ATP) to HPS for the rest of the development.
The antenna must be delivered in November 2022 for the mission start.
The schedule is tough: the critical design review will take place as early as September. See also full story here: https://www.hps-gmbh.com/hera-high-noon-in-deep-space/
Dezember 2020
…und die Welt sieht über HPS-Antenne zu
Die ESA-Ministerratskonferenz 2019 hat für die deutsche Raumfahrtindustrie bekanntermaßen einen großen „Ruck“ gebracht, wie ihn Bundespräsident Herzog schon 1997 einforderte – und darüber hinaus einen, der wie einst die Mondlandung durch die ganze Welt gehen wird: Europa beteiligt sich mit HERA an der Übung einer ersten Verteidigungsmission der Erde gegen asteroide Aggressoren aus dem All. Die USA stellt den zweiten Satelliten. Und genau wie die Mondlandung vor einem halben Jahrhundert wird dieses Projekt die Menschen überall auf der Erde über die Bilder in seinen Bann ziehen, die HERA dann zeitversetzt ab ca. 2027 aus weit über zehn Millionen Kilometern Entfernung senden wird. Noch kurz vor Weihnachten 2020 ist HPS jetzt für Phase 1 der Antennenentwicklung von TAS-ES, bzw. OHB beauftragt worden.
Ein zentrales Element des HERA-Satelliten ist das X-Band System aus dem Hause des deutschen Antennenspezialisten HPS (München): eine komplette Antenne mit 1,2 Metern Durchmesser aus hoch stabilen Kohlefasern, hoher Eigenfrequenz bei gleichzeitig guter Reflektivität und zudem von extrem geringen Gewicht. Für HPS, mit den Erfahrungen aus seinen großen Antennenprojekten z. B. der Missionen Euclid (ESA, direkter Auftraggeber TAS-SP) und Heinrich-Hertz (DLR, direkter Auftraggeber TESAT/OHB) ist die Antenne ein bewährtes Technologie-Terrain – ein großer Vorteil bei einer Mission, deren Startdatum 2024 unverrückbar feststeht. Damit bleiben netto nur noch 22 Monate vom Kick-off bis zur geforderten Auslieferung der Antenne im Oktober 2022 – ohne jede Reserve.
Am 15.09.2020 hat die ESA den Satellitenvertrag mit OHB Bremen unterschrieben. ThalesAlenia Space Spanien (TAS-SP) ist verantwortlich für das Kommunikationssystem und direkter Kunde der HPS GmbH, die ihrerseits auf INVENT (Braunschweig) als Hauptunterauftragnehmer für die „built-to-print“ Fertigung der Reflektorschale zählt. HPS´s Tochtertunternehmen in Rumänien wird bei der ingenieursmäßigen Entwicklung und mit Bauteilen wie z.B dem Sekundärreflektor beitragen.
Am 16.12.2020 hat HPS von TAS-SP die offizielle Freigabe zur Phase 1 erhalten. Seit Monaten arbeiten bereits die Mitarbeiter am Design, um weiterhin den Puffer für den Zeitplan nicht zu gefährden.
HPS-CEO Ernst K. Pfeiffer dazu: „Unsere Beteiligung an dieser historischen Mission freut und ehrt uns sehr. Gerne bringen wir nicht nur unsere gewachsene Expertise als Antennenspezialisten, sondern auch wieder einmal den großen KMU-Vorteil ein – mit einem bis in die Haarspitzen motivierten Team, welches sofort und mit vollem Schub, loslegen kann. Wir werden den Zeitplan einhalten! Es ist phantastisch, dabei zu sein, wenn aus Science Fiction technologische Realität zum Wohl der gesamten Menschheit wird. Meine Mitarbeiter brennen auf diese Mission, für die wir deshalb auch Eigenmittel investieren, denn HERA wird auch den Wachstumskurs von HPS beflügeln.“